María José Ferrada: Zwischen dem Gras
15,00 €
Poesie ist überall und wartet nur darauf, von uns entdeckt zu werden. Wie das geht, zeigen die chilenische Dichterin María José Ferrada und die mexikanische Illustratorin Azul López in 30 kurzen lyrischen Anleitungen. Sie nehmen kleine und große Leser*innen an die Hand und lassen sie beobachten, sammeln, erschaffen, dichten und staunen – all das ist hier mit bezaubernder Leichtigkeit möglich! Vom Grashalm bis zu den Sternen inspirieren die Wörter und Bilder zu blühenden Geschichten in einer immer neuen Welt.
Da wäre beispielsweise der alte Baum – woran erinnert er sich? Oder das Plätschern des Regens – wie es wohl als Gedicht klingt? Diese Anregungen werden erst durch die Lesenden lebendig, sie bieten Freiraum zur Interpretation und laden ein, die Natur neu und aktiv zu erleben. Ganz selbstverständlich entsteht ein achtsamer Blick auf die uns umgebenden Menschen, Tiere und Pflanzen. Begleitet wird dies durch die Kraft und Freiheit der Wörter, feinsinnig aus dem Spanischen übertragen von Silke Kleemann.
Das Buch wurde auf die Empfehlungsliste „Lyrik-Empfehlungen für Kinder 2025“ aufgenommen und ist eine Kinderbuch-Empfehlung von KOLIBRI – Kulturelle Vielfalt in Kinder- und Jugendbüchern 2025.
Dieses Buch wurde im Rahmen des Übersetzungsunterstützungsprogramms für ausländische Verleger der Abteilung für Kulturen, Kunst, Erbe und öffentliche Diplomatie (Dirac) des Unterstaatssekretärs für auswärtiges Angelegenheiten/Außenministerium von Chile übersetzt und gedruckt.
Obra traducida e impresa en el marco del Programa de Apoyo a la Traducción para Editoriales extranjeras, de la División de las Culturas, las Artes, el Patrimonio y la Diplomacia Pública (Dirac) de la Subsecretaría de Relaciones Exteriores/Ministerio de relaciones Exteriores de Chile.
Reaktionen
»María José Ferrada lässt der eigenen Fantasie freien Lauf und schafft dadurch den Freiraum für die Fantasien von anderen. Kunstvoll in Wort und Illustration.«
Michael Schmitt, 3sat kulturzeit
»Es sind zutiefst poetische, anrührende, zuweilen synästhetische Instruktionen, die den Text der chilenischen Dichterin so bemerkenswert machen. […] Silke Kleemann erweist sich als kundige Übersetzerin mit einem großen Gespür für formale Elemente, die auch in freien Versen überaus wichtig sind. Weitergedichtet wird die filigrane Lyrik durch die variationsreichen und expressiven Illustrationen der mexikanischen Bilderbuchkünstlerin Azul López. Nicht zuletzt durch diese Arbeiten wird das Büchlein Zwischen dem Gras zu einer geglückten Synthese von Poesie aller Art, von Leben und Kunst – und von allem, das klein und leise ist.«
Susan Kreller, Jury Lyrikempfehlungen für Kinder 2025
»Ferradas Poesie und López Bilder geben mit ›Zwischen dem Gras‹ eine Bastelanleitung für Glücksmomente, die aus der Magie entsteht, die Alltagsmomenten innewohnt, wenn wir sie auf ungewohnte Weise neu betrachten. Ein Zauberbuch der Zwischentöne und Zwischenräume für alle Sinne. Nicht nur für Kinder.«
Katrin Rüger, Buchpalast München
»Die farbkräftigen Kreidezeichnungen komplementieren den Text perfekt, weil sie den Kontrast zu den weissen Flächen akzentuieren. Diese farblosen Lücken untermalen den Sinn des Experiments, sich der zunächst unbehaglich wirkenden Grenze zum Unbekannten anzunähern. Das Zusammenspiel zwischen Sprache und Welt wird besonders erfahrbar, wenn wir aufgefordert werden, uns ›flüssige‹ oder ›durchsichtige‹ Wörter auszudenken. ›Zwischen dem Gras‹ ist ein zeitloses Juwel der Offenheit gegenüber der Welt und eine Ermunterung, sich auf das Nichts einzulassen, das sich als sehr vieles entpuppt, und auf die Zwischenräume zu achten, die oft viel mehr zu sagen haben als die Räume selbst.«
Kolibri Leseempfehlungen 2025/2026
»Eine Anleitung für den aktiven Gebrauch von Poesie: Der Leser wird vor die Herausforderung gestellt, das eigene kreative Potential zu wecken und die eigene Erfindungsgabe zu entdecken. Ihre Gedichte sind Aufforderungen, das Unmögliche zu denken, es in Bilder und Worte zu fassen und auszuprobieren, was passiert. Dabei beinhalten ihre Zeilen ausgefallene Ideen, die den Leser zum Lächeln bringen, wie die in einem Briefumschlag verschickte Seifenblase. Eine Ausstellung im Museum für Dichtung, adressiert an Kinder.«
Johanna Klute, Lateinamerika Archiv
»Der kleine unabhängige Münchner Verlag Hagebutte hat in den sieben Jahren seines kurzen Bestehens bereits etliche Schätze verlegt. Auch das schmale Bändchen Zwischen dem Gras von María José Ferrada ist eine zarte und fantasievolle lyrische Besonderheit. Feinsinnig übersetzt und luftig illustriert lässt es der eigenen Fantasie viel Raum. Eine Abfolge von Aufforderungen, die Kinder wie Erwachsene auf eine Reise mit allen Sinnen einlädt. […] Mit Ferrada pflanzen wir gerne Wörter in einem Blumentopf und lassen Unerwartetes daraus wachsen – dieser zauberhaften kleinen Lyriksammlung sind zahlreiche Leser:innen zu wünschen!«
Dr. Katrin Hedke, feinsilbig.es
»Ein Gedicht braucht den Einsatz der Sinne. Mitunter öffnen sich der Betrachterin/dem Betrachter „Geheimnisse“ nur für einen flüchtigen Augenblick. Diesen gilt es festzuhalten. […] Ist nicht die Natur schon ein Gedicht? Auch ohne Reim ist Natur schlüssig. Sie folgt einem inneren roten Faden. […] Wäre es also übertrieben, wenn man formuliert: Ein Gedicht zu schreiben (zu erfinden) ist wie ein Teil dem Universum hinzuzufügen, ein Gedicht zu finden wie einen bisher unbekannten Teil des Universums zu entdecken?
Für wen mögen die Anleitungen geschrieben sein? Ist hier ein Bilderbuch für Kinder vorliegend? Eine Art Handbuch für Eltern und ErzieherInnen mit Kindern und Jugendlichen auf Entdeckungsreise von Lyrik sich zu begeben? Handelt es sich um ein Buch für Jugendliche, das hilft sich selbst zu finden? (Lyrik als Identitätsförderer). Oder ist es ein illustriertes Buch für Erwachsene, um dem Alltag zu entfliehen? Es dürfen sich alle Aufgerufenen als Zielgruppe angesprochen fühlen!«
Christian Kühn, Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse
»Zu Beginn kann auch hier ein literarisches Gespräch einen Einstieg ins Buch bieten. Unterstützt von der Lehrkraft erkundet die Klasse die poetischen Anleitungen, stellt Fragen, hört zu und sammelt Eindrücke. So erfahren die Schüler:innen, dass Sinnbildungsprozesse offen bleiben dürfen und gerade in dieser Unabschließbarkeit ein Reiz liegt, sich immer wieder neu mit Sprache und Bedeutung auseinanderzusetzen. Im Anschluss kann jedes Kind seine Lieblingsanleitung in die Tat umsetzen.«
Linda Karpinski-Kröll, Bremer Institut für Bilderbuchforschung



